Die Koshas - Dein Weg für mehr Verbindung

Pancha Kosha

Begleite mich auf einer Reise durch die Koshas. Auf einem Weg zu mehr tiefer, bewusster Verbindung. Tauche ein, in Dich selbst. Trete in Kontakt mit all Deinen Schichten, all Deinen Hüllen. Lerne Dich selbst wieder mehr kennen.

Gerne erzähle ich Dir heute über unsere Hüllen, unsere Koshas. Pancha Kosha es gibt fünf verschiedene Hüllen. Wir bestehen aus fünf Körpern, diese werden - je weiter wir nach innen gehen - immer feinstofflicher.

Es ist doch irgendwie so, dass wir alle nach Verbindung streben. In unserer modernen Welt beobachte ich sehr häufig, dass Verbindungen/ Bekanntschaften/ Freundschaften sehr sehr oberflächlich sind. Ich denke eines der Hauptgründe dafür ist zum einen unsere Schnelllebigkeit und zum anderen liegt das aber auch daran, dass die Menschen sich selbst gar nicht mehr richtig kennen. Weil ganz ehrlich wann war denn das letzte mal, dass Du ganz bewusst Zeit mit dir selbst verbracht hast ?

Das machen wir ja einfach nicht mehr. Wir sind ständig abgelenkt im Außen, ständig konfrontiert mit Reizen. Wann war das letzte Mal, dass du alleine warst mit Dir selbst - ohne Fernseher, ohne Radio, ohne Handy. Wie sollen wir uns selbst kennenlernen, wenn wir ständig abgelenkt sind ?

Es hat viele Vorteile sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, denn nur wenn Du Dich wirklich kennst, kannst du Dich wirklich selbst respektieren und lieben. Erlangst Du dieses tiefe Verständnis über Dich selbst, dann ändert sich auch Dein Selbst-Verständnis. Nur wenn Du deine eigenen Bedürfnisse wirklich kennst, wenn Du Dich selbst kennst, weißt du auch, was Dir gut tut und was du Dir selbst schenken darfst. Dieses Bewusstsein Deiner selbst schafft Selbstbewusstsein. Wenn Du genau weißt, wer Du bist und was Du kannst, findest Du Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten und somit auch Selbstvertrauen. Wenn Du richtig gut mit Dir selbst verbunden bist, dann kannst Du Dich auch richtig tief gehend, umfassend mit anderen verbinden.

VERBINDUNG

Eines der Systeme, die wir uns zu Nutze machen können, um für mehr Verbindung im Innen zu streben sind die Koshas. Wir bestehen aus fünf Körpern, fünf Schichten, fünf Hüllen und ich möchte heute an der ganz äußersten Hülle anzufangen und dann immer weiter nach innen gehen. Jede Deiner Hüllen ist miteinander verbunden, abhängig voneinander und sie beeinflussen sich gegenseitig. Du kannst Dir diese Schichten so ein bisschen vorstellen wie eine Zwiebel, die Schicht für Schicht mehr freigelegt wird. Oder es gibt Puppen, die ineinander gestapelt sind, die heißen glaube ich Matruschkas. So ist das ungefähr. Sie sind separat und doch unendlich miteinander verbunden. Dein wahres Ich, Dein wahres selbst sitzt hinter all diesen Hüllen. Michelangelo hat einmal gesagt " ich sah einen Engel im Marmor und habe gemeißelt, bis ich ihn freigelegt habe". Genauso ist es mit unseren Hüllen, wir wollen immer mehr frei legen, immer tiefer gehen, bis nichts mehr übrig ist außer unsere tiefste, wahre, wahrhaftige Essenz.

Annamaya Koscha  

Deine ganz äußerste Hülle ist Annamaya Koscha, das ist Dein physischer Körper und ich denke mit dem können wir uns alle am einfachsten identifizieren, weil es das ist, was wir sehen, wenn wir in den Spiegel blicken. Diese Hülle ist sehr sehr dicht und deswegen einfach am einfachsten erfahrbar. Sie ist der Tempel, das Zuhause, in dem Deine Seele wohnt. Das Element ist Erde.

Diese Hülle kannst du Stärken, indem du Asanas - Körperhaltung aus dem Yoga- praktizierst, indem Du Nahrung zu Dir nimmst, die Dich stärkt. Hochschwingende Lebensmittel wie zum Beispiel Obst und Gemüse - basisch, pflanzenbasiert. Im Grunde alles, das Dich mit Nährstoffen versorgt, Du kannst Annamaya Kosha ebenfalls stärken, indem Du ausreichend schläfst, Dich an der frischen Luft bewegst, die Sonne auf Deiner Haut spürst, Dir Ruhe und Entspannung gönnst, um Dich sicher und getragen auf der Erde zu fühlen, und Deinem Körper bewusst Vertrauen schenkst.

Pranayama Kosha

Lass uns noch ein bisschen weiter nach innen wandern, zu Pranayama Kosha - Deiner Vitalkraft. Diese Hülle wird auch Astral- oder Phantomkörper genannt, denn schon Einstein wusste: Materie ist lediglich hoch verdichtete Energie. Prana ist die universelle, lebendige Energie des Universums, aufgenommen und bewegt durch unseren Atem. In Sanskrit bedeutet Prana sowohl Atem als auch Lebensenergie, denn die beiden hängen untrennbar miteinander zusammen. So wie Du atmest, so lebst Du und so wie Du lebst, so atmest Du. Du kennst das bestimmt im Alltag, in stressigen Situationen, dann beginnst Du sehr sehr flach in Deinen Brustkorb zu atmen und das wiederum beeinflusst dann Deine anderen Körperfunktionen wie z.B Deinen Herzschlag, Deinen Blutdruck. Alles das dann eben geschieht, wenn wir gestresst sind. Pranayama ist im Yoga ein ganz essenzieller Aspekt, den Fokus auf die Atmung zu legen - tief und bewusst zu atmen. So kannst Pranayama Kosha stärken und es geht hier auch um Energie, da dürfen wir beobachten, womit wir uns umgeben. Wir sind die fünf Dinge, mit denen wir uns umgeben. Du bist die Summe der fünf Menschen, mit denen du Dich umgibst, Du bist darüber hinaus auch alles, womit Du Dich beschäftigst:die Bücher, die Du liest, die Filme die Du schaust, alles, das Du konsumierst. Du kannst Pranayama Kosha stärken, indem Du zum einen die schon erwähnten Atemübungen praktizierst und zum anderen auch Dinge meidest, die Dir Energie rauben und stattdessen Deine Zeit mit Dingen verbringst, die Dir Energie geben. Grenzen ziehen ist hier ein wichtiger Punkt. Und auch Mudras (Haltungen mit den Händen) können uns hier ganz wundervoll unterstützen.

Manomaya Koscha

Noch ein bisschen weiter nach innen, wandern wir zu Manomaya Kosha, Deine Gedankenhülle. Hier sind deine Vritis, Deine Gedanken zu Hause, Dein Verstand, Dein Ego, Deine Emotionen, Impulse, Instinkte, unser automatisiertes und pragmatisches Denken. Das hast Du bestimmt auch schon erlebt, wenn zwei verschiedene Personen ein & die gleiche Situation erleben, werden sie diese unterschiedlich wiedergeben. Je nachdem welche Erfahrungen dieser Mensch bisher gemacht hat, färbt sich so auch seine Wirklichkeit. Wir sehen die Welt nämlich nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind. Viele von uns bleiben so ein bisschen in diesem geistigen Selbst stecken - in Manomaya Kosha und agieren dann aus ihrem Verstand heraus, statt aus der Seele oder aus ihrem Herzen. Hier sitzt unser geistig konstruiertes Selbstverständnis, unser Wissen und unsere Identität, auch die Sinneswahrnehmungen spielen hier eine wichtige Rolle. Du kannst Manomaya Kosha stärken indem Du z.B Tagebuch führst, Deine Gedanken ordnest und strukturierst, indem Du Dein Handy weg lässt und indem Du das sogenannte golden GAP entstehen lässt, einfach einen Abstand zwischen Dich und Deine Gedanken bringst. Indem Du realisierst, dass Du Gedanken und Gefühle hast, sie aber nicht bist . Du hast z.B Wut oder Trauer, wirst jedoch nicht wütend oder traurig. Diesen goldenen Abstand zwischen Dich und Dein Ego zu bringen hilft Dir dabei, nicht aus diesen Emotionen heraus zu agieren, sondern diese als Teil Deines Selbst anzuerkennen & dabei auch die Wertung raus nimmst. Keiner unserer Gedanken und Gefühle ist gut oder schlecht, nichts ist richtig oder falsch. Alles hat gleichermaßen eine Daseinsberechtigung, ist gleichermaßen gültig, gleichgültig und in dem du gleich mutig bleibst, alle Emotionen anzunehmen und auch keine davon zu verleugnen oder nicht spüren zu wollen. Insbesondere die Emotionen, die wir tendenziell negativ konnotieren: Alle Emotionen sind wichtig und alle dürfen da sein & gefühlt werden. Du kannst Manomaya Kosha auch stärken, indem du die Yamas und die Niyamas aus der Yoga Philosophie praktizierst, also den yogischen Verhaltenskodex. Mantras singen kann hier auch ein tolles Tool sein.

Vijnanamaya Kosha

Wandern wir noch weiter nach innen und werden immer feinstofflicher: wir sind nun bei Vijnanamaya Kosha, Deiner Weisheitshülle. Hier geht es um tiefe Erkenntnis, hier ist der Sitz Deiner Intuition und Deiner tiefen inneren Weisheit. Der Zeuge Deines Bewusstseins. Das Element hier ist Luft und ich finde das ist ganz passenden: Luft ist fühlbar aber doch gleichzeitig nicht so richtig greifbar oder fassbar. In Vijnanamaya Kosha sitzt Deine Fähigkeit zur Erkenntnis und auch diesen tieferen Zugang zu Dir selbst, denn Deine Intuition und Deine innere Weisheit sind angeboren - nur in unserer modernen Welt etwas verschleiert oder in Vergessenheit geraten. Du kannst Vijnanamaya Kosha stärken, wenn Du beginnst wieder mehr auf Deine Intuition zu hören und ihr zu folgen, sie zu stärken, indem Du Zeit in Stille verbringst. Das fällt uns mitunter wirklich sehr schwer, und doch sind die meisten Antworten in der Stille verborgen. Du kannst Vijnanamaya Kosha auch stärken, indem Du Zeit in der Natur verbringst und sie in ihrer Vollkommenheit bewunderst, indem Du Dich mit Philosophie auseinandersetzt und Sinnsuche. Meditationen stärken diese Hülle ebenso wie Visualisierungen und Wissenserweiterung.

Anandamaya Kosha

Nun sind wir auch schon bei unserer fünften Hülle angekommen Anandamaya Kosha und das ist eine Schicht mit der wir im Alltag tendenziell eher weniger konfrontiert sind, mit der wir sehr selten in Kontakt treten, von der ich aber glaube, dass sie eigentlich unser Urzustand ist. Das ist nämlich unsere Glückseligkeitshülle und hier sind wir im Grenzbereich des irdischen mit dem höheren Bewusstsein. Hier geht es um Glückseligkeit und als natürliche Folge von Glückseligkeit Offenheit, Toleranz, Mitgefühl. Diese Erfahrung von Einheit und völliger innerer Klarheit, von Wachheit und dem Durchdringen-sein von innerer Freude und Frieden. In Momenten voller Selbstvergessenheit. Wenn wir voller Hingabe sind und die Sängerin zum Lied wird, die Musikerin zur Melodie, die Malerin zum Gemälde. Anandamaya Kosha wird auch kausale Hülle genannt und das ist die Hülle unserer wahren Essenz, voller Verbundenheit, Dankbarkeit und Zufriedenheit. denn ALLES ist miteinander verbunden. Wir können nicht getrennt existieren. Du kannst diese Hülle stärken und nähren, indem du Rituale zur Verbindung praktizierst, Tanzen zum Beispiel gehört auch dazu, indem Du Dich gut um Deine anderen Hüllen kümmerst, damit diese genährt und gestärkt sind. Wenn Du freiwilligen Arbeit leistetest und Dich in den Dienst von etwas stellst, das höher ist als Du selbst. Wenn Du Dir bewusst Zeit nimmst für Dinge, die Dich glücklich machen. Indem Du Dir selbst die Erlaubnis gibst, glücklich zu sein. Du kannst diese Hülle auch stärken indem Du realisierst, dass alles miteinander verbunden ist, dass du ein Mikrokosmos im Makrokosmos bist, wie im Innen so im Außen.

Das ist eben das Schöne an dieser Reise dass wir einfach immer mehr von uns freilegen können, immer tiefer in Kontakt mit uns selbst treten können und die Koshas können uns dabei wunderbar unterstützen. Yoga ist ein ganz wundervolles, ganzheitliches Tool, weil es auf allen Ebenen arbeitet . Wir sind die verwobenen Schichten der Koshas in ihrer Gesamtheit. Asanas dienen uns, den Körper von Blockaden zu befreien, Pranayama schürt unsere Lebensenergie, durch Meditation lenken wir unseren Geist, um durch tiefere Weisheit & Intuition zu mehr innerem Frieden zu gelangen. Yoga - das Wort selbst- bedeutet Verbindung. Yoga lässt uns die bereits vorhandene Verbindung von Körper, Geist und Seele spüren. Und deswegen geht unsere Yoga Praxis so weit über die Mate hinaus.

Viel Spaß beim Ausprobieren, 

lass mich gerne wissen, wie Du die Koshas als wertvolles Tool für mehr Verbundenheit von nun an nutzen möchtest.

In tiefer Verbindung,

Deine Tina

 

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